Die ROLAND BAADER-Auszeichnung 2022 erhielt der Soziologe und Politikwissenschaftler Erich Weede. Die Verleihung des Preises mit Laudatio von Prof. Dr. Gerd Habermann erfolgte am 19. Februar 2022 und kann hier als Video angeschaut werden.
Erich Weedes Verdienste für die Idee der Freiheit bestehen zum einen in seinem weitgespannten wissenschaftlichen wie auch seinem publizistischen Werk (explizit genannt seien hier die Monographien „Mensch und Gesellschaft: Soziologie aus der Perspektive des methodologischen Individualismus“, „Mensch, Markt und Staat: Plädoyer für eine Wirtschaftsordnung für unvollkommene Menschen“ sowie „Asien und der Westen: Politische und kulturelle Determinanten der wirtschaftlichen Entwicklung“); zum anderen und besonders auch in seinem eindrucksvollen rhetorischen Wirken auf zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen in Deutschland und international, durch welches er seine mit analytischer Schärfe und präziser Sachlichkeit gewonnenen Erkenntnisse verständlich in die Breite trägt.
Erich Weede ist wie Roland Baader Mitgründer der klassisch liberalen Hayek-Gesellschaft und Mitglied der renommierten Mont-Pelerin-Society. Seine Schriften und Vorträge sind bestimmt von der Ideenwelt und Methodik Karl Poppers, der liberalen Lehre der Public-Choice Schule (v.a. James Buchanan, Gordon Tullock, Mancur Olson) und nicht zuletzt der Ökonomie und Gesellschaftslehre der österreichischen Schule mit Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises.
Mit „Soziologe“, dem Fach, für das er in Köln und Bonn den lebensprägenden Lehrstuhl innehatte, ist über Erich Weede zu wenig gesagt. Er hat – darin Max Weber ähnlich – Interessen, die weit über die derzeit herrschende Schulsoziologie und weit auch über bloße Ökonometrie und Statistik hinausgehen, mit der er in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts startete und der er sich als nützliche Hilfswissenschaft bis heute bedient. Sein unermüdliches öffentliches Eintreten für die liberal-libertären Ideale der Freiheit und des Wettbewerbs machen Erich Weede zu einem führenden Vertreter der individualistischen Denkrichtung und empfahlen ihn als hochverdienten Träger der Roland Baader-Auszeichnung in diesem Jahr.