Das Institut für Austrian Asset Management (IfAAM) gibt bekannt, dass der Publizist Llewellyn Harrison (Lew) Rockwell Jr. die „Roland-Baader-Auszeichnung 2018“ erhält. Die Verleihung erfolgt am 2. Juni 2018 im Rahmen der 9. Hamburger Mark-Banco-Anlegertagung im Historischen Museum Hamburg.
Ohne das publizistische und unternehmerische Engagement von Lew Rockwell wäre die Österreichische Schule der Ökonomik oder Austrian School of Economics heute nur noch eine Fußnote der Ideengeschichte. Sein Beitrag zur Popularisierung dieser Denktradition und zur Bewahrung und Weiterentwicklung ihrer Ansätze ist kaum zu überschätzen. In einem feindlichen akademischen und journalistischen Umfeld, das in den USA wie in Europa von Etatisten und Mitläufern geprägt ist, bewies Rockwell den Mut zu unbequemen Positionen. Er wirkte persönlich neben Ludwig von Mises und Murray N. Rothbard, dessen wichtigstem Schüler in den USA, die Rockwell ihr geistiges Erbe anvertrauten.
Im Namen von Ludwig von Mises, mit der Zustimmung und Mitwirkung von dessen Gattin und gemeinsam mit Murray N. Rothbard gründete Rockwell 1982 das Ludwig von Mises Institute, das er zum weltweit führenden Zentrum der Österreichischen Schule entwickeln sollte. Mit seinem Weg machte er sich nicht nur Freunde, denn das Institut wurde im bewussten Gegensatz zu „Thinktanks“ begründet, die zum Zwecke der Politikbeeinflussung bei der Prinzipientreue Abstriche machen, und zu Universitäten, die immer mehr von Karrieristen und Denkverboten dominiert werden. Das Mises Institute setzte früh auf das Internet und die Ansprache eines breiten Publikums vor allem junger Leser. Ein großer Teil der wissenschaftlichen Schriften der Österreichischen Schule wird in einer umfassenden digitalen Bibliothek weltweit frei zur Verfügung gestellt. Ohne das Wirken des Mises Institute hätte es die Wiederentdeckung der Austrian School kaum gegeben. In aller Welt stießen so Interessierte über das Internet auf die Ideen und Ansätze dieser nahezu vergessenen Tradition.
1999 rief Rockwell mit Lewrockwell.com einen der ältesten und erfolgreichsten Weblogs zur Austrian School ins Leben und wurde zum Vorbild für viele Publizisten. Er bewies, dass ein Journalist auch abseits der Hauptstrommedien dank des Internets ein Massenpublikum erreichen kann. Als früher Weggefährte von Ron Paul hatte Rockwell maßgeblichen Anteil an der Aufmerksamkeit, die vor einigen Jahren plötzlich wieder der Österreichischen Schule zukam. In seinem Wirken, das vor einfacher Sprache, populären Themen der Zeit und scharfen Worten zum Zeitgeist nicht zurückschreckte, machte er für die USA vor, was Roland Baader im deutschsprachigen Raum gelang. Damit ist Lew Rockwell ein naheliegender und verdienter Preisträger der Roland-Baader-Auszeichnung. Die Laudatio wird der letztjährige Preisträger, der österreichische Ökonom und Philosoph Rahim Taghizadegan, halten.