Nachdem das 700-Milliarden-Paket von US-Finanzminister Henry Paulson zwecks staatlichen Ankaufs illiquider Bank-Aktiva im zweiten Anlauf den Kongress passiert hat, fragen sich die Auguren: Ist die Idee gut? Reicht das Geld, und woher soll es kommen? Wird der sogenannte Emergency Economic Stabilization Act die Krise lösen oder wenigstens mildern?
Die Frage nach den Schuldigen der Finanzmisere scheint inzwischen längst abgehakt zu sein. Natürlich sind es die gierigen Bankmanager und Spekulanten, die unersättlichen Anleger und der unregulierte freie Markt, kurz: der Kapitalismus. So sehen sie eben aus, die Fausses idées claires (Alexis de Tocqueville), die klaren, aber falschen Ideen. Meist werden dabei die Folgen mit den Ursachen gleichgesetzt.